Strahlende Sonne, ein glitzernder See und blaue Berge im Hintergrund – die Würzburger Sportlerinnen und Sportler wurden bei der diesjährigen Regatta in Starnberg von einem tollen Ausblick begrüßt. Insgesamt starteten drei Teams vom ARCW beim Roseninsel-8er: Zuerst die Masters im Riemenboot, dann der Studenten-Frauenachter im Skull-Gigboot und direkt im Anschluss ein Boot mit drei weiblichen Teammitgliedern, das aber offiziell als Männerboot lief. Gerudert werden mussten insgesamt knapp 12 Kilometer; einmal um die Roseninsel herum und wieder zurück.
Auf dem Wasser zeigte sich ziemlich schnell, warum die Starnberger Verhältnisse so berühmt-berüchtigt sind: Der Wind pfiff, die Sonne verzog sich hinter Wolken und besonders in der Mitte des Sees bildeten sich hohe Wellen. Der Stromathlet als breites Gigboot konnte das zu seinem Vorteil nutzen und pflügte relativ unbeeindruckt durch das wilde Wasser – im Gegensatz zu manchem Rennboot. Einige liefen so voll, dass sie das Rennen abbrechen mussten. Der Riemenachter mit den ARCW-Masters stand zwischenzeitlich auch bis zum Stemmbrett unter Wasser. Geschickt nutzten sie jedoch die Wende auf der Hälfte der Strecke (“Steu über!”) und ließen die Back-Leute ordentlich schöpfen, sodass sie nicht allzu viel Zeit verloren: Am Ende reichte es noch fürs Siegerpodest.
Auch der Frauenachter staubte Medaillen ab. Nach einem guten Start fuhren die Mädels konstant im vorderen Feld mit. Obwohl mit Merle und Franzi zwei Regatta-Neulinge an Board waren und auch Mia zum ersten Mal die Rolle der Steuerfrau übernahm, fuhr das Boot sauber gegen Wind und Wellen an. Einen direkten Gegner gab es nicht, dafür aber war ein Zeitwert vom Vorjahr zu schlagen – was dem Team mit fast vier Minuten Vorsprung locker gelang. “So glatt lief es noch nie in Starnberg”, stellte Ines dann auch nach dem Rennen verwundert fest. (Man munkelt, es lag am Glücksbringer Olli Zeidler, der vor dem Start zum Fotomachen angehalten wurde…)
Das gemischte Team, das den Stromathlet von den Mädels übernahm, hat allerdings eine etwas andere Geschichte zu erzählen. In ihrem Rennen ging es deutlich wilder zu: Es wurde mehr geschöpft, außerdem fegte der Wind ein Skull gegen JPs Schläfe, das einem Teamkollegen kurz zuvor aus der Hand gerutscht war. Trotz Schwappwasser und leichter Platzwunde erreichte das Team als zweites im eigenen Wettkampf die Zielboje. Ein ü-bier-motiviertes Boot voller Italiener beanspruchte hier leider den Sieg für sich. Die Freude über den guten zweiten Platz währte jedoch auch nicht lange: Aufgrund einer Kollision zweier anderer Boote bei der Wende wurde dem Drittplatzierten Zeit gut geschrieben, sodass sie in der Wertung nach oben rutschten. Wie fair oder unfair diese Regelung ist, wurde anschließend ausgiebig in einem urigen Biergarten bei Bier und zünftigem, bayrischen Essen diskutiert.
Jegliche schlechte Laune verflog an diesem Abend schnell. Bei der traditionellen Afterparty im Bootshaus des MRSV wurde nur noch gelacht, getrunken, gesungen und getanzt. Am nächsten Morgen zeigte sich Starnberg noch einmal von seiner besten Seite. Bei warmen Sonnenschein und entspannter Seerundfahrt mit Bergpanorama ließ sich der wahrscheinlich letzte Sommertag des Jahres noch einmal richtig genießen – Grund genug, im nächsten Jahr wieder bei Deutschlands größter Achter-Regatta anzutreten.
Bericht: Franziska Lehnert
Foto: ARCW